Kronplatz

Kronplatz

Kronplatz: Südseite

Höhe 2275 m s.l.m.
Lage Südtirol, Italien
Dominanz 3,16 km → Piz da Peres
Schartenhöhe 486 m ↓ Furkelpass
Koordinaten 46° 44′ 17″ N, 11° 57′ 36″ OKoordinaten: 46° 44′ 17″ N, 11° 57′ 36″ O
Kronplatz (Südtirol)
Kronplatz (Südtirol)

Der Kronplatz (ladinisch und italienisch Plan de Corones) ist ein 2275 m s.l.m. hoher Berg in Südtirol (Italien), am Rande der Dolomiten. Er gilt als Hausberg von Bruneck und wird ganzjährig genutzt. Der Kronplatz ist ein bekanntes Skigebiet und zählt zum Verbund Dolomiti Superski.[1] Im Sommer wird er als Freizeitpark mit Wanderwegen, MTB Trails, Museen und einer Erlebniswelt für Kinder genutzt. „Kronplatz“ nennt sich nicht nur der Berg, sondern auch die Ferienregion rund um den Berg. Auf dem Gipfelplateau des Berges grenzen die drei Gemeinden Bruneck, Enneberg und Olang aneinander.

Nördliche Ansicht des Kronplatzes
Ansicht des Kronplatzes von der Burg Schöneck gesehen

Der Name Kronplatz ist eine Entlehnung aus dem ladinischen Toponym Plan de Corones.[2][3] In der Fanes-Sage ist der Kronplatz der Ort, an dem Dolasilla, die unverwundbare Prinzessin des Reiches der Fanes, bekrönt wurde.

Auf dem Kronplatz steht der Sender Kronplatz, der Teile des Pustertals versorgt.

  1. Dolomiti Superski: Kronplatz
  2. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 3, Bozen: Athesia 2000. ISBN 88-8266-018-4, S. 152.
  3. So auch Lois Craffonara: „Kronplatz für lad. Plan de Corones finden wir zunächst bei Staffler 1844, S. 166: «das Hörnle oder Kronplatz (in Enneberg Planta coronis [falsche Worttrennung!])». Dass die Bezeichnung Kronplatz bereits 1831 von Haller verwendet worden sei, ist falsch. Zu Stafflers Zeiten dürfte die Bezeichnung Kronplatz allerdings noch auf wackeligen Füßen gestanden haben, denn im selben Werk lesen wir etwas später auf S. 279 auch «Spitzhörnle oder Platzkron [!!] (Plang de corones)»! Josef Thomas Haller war deutschsprachig und schrieb deutsch; er war von 1817 bis 1824 Richter in Enneberg, kannte aber die deutsche Bezeichnung Kronplatz noch nicht, sondern nur «Die Schlichte». Johann Jakob Staffler, der seit 1843 Kreishauptmann im Pustertal war und in Bruneck arbeitete, zeigt noch große Unsicherheit (Kronplatz / Platzkron / Hörnle / Spitzhörnle). Plan de Corones kennen aber beide. Lad. corones bedeutet in diesem Toponym eindeutig ‚Geländeabstufungen‘, die auf Enneberger Seite vor den Planierungsarbeiten für die Skipisten in sehr deutlich ausgeprägter Form vorhanden waren und heute noch erkennbar sind. Auch Carlo Battisti ist diese geomorphologische Gegebenheit aufgefallen: «caratteristica per quattro ordini di balze». Lad. corona ‚Konsole, Wandbrett, Kranzleiste (über Fenster / über Tür)‘ kommt als Metapher in unserer Toponomastik als Bezeichnung für eine ‚Geländeabstufung‘ mehrmals vor. – Total aus dem Reich der Fantasie geholt ist dagegen Kühebachers Form und Erklärung: ausgehend von einer in Enneberg und im Gadertal nicht existierenden Form «Plang de Curunes» wird noch dazu für „curunes“ die Bedeutung ‚Berggeister‘ herbeigezaubert! Dabei beruft sich Kühebacher auf den Engadiner Andrea Schorta (Rätisches Namenbuch, Bd. II, S. 250 ff.), der aber für Graubünden zuständig ist, und nicht für Enneberg und das Gadertal, wo eine Form curunes phonotaktisch unmöglich war und ist und somit niemals existiert hat (ganz abgesehen von der erfundenen Bedeutung, die selbst in Schorta nicht zu lesen ist, weder im langen Artikel über planus (S. 250–256), auf den sich unser Autor bezieht, noch in jenem über das Etymon corona (S. 109), der von Kühebacher gar nicht angeführt wird!). Kronplatz hat erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. begonnen, allmählich bekannt zu werden und hat erst mit dem Bau des Schutzhauses Kronplatz zu Beginn des 20. Jhs. gewisse Bedeutung erlangt. Es kam aber dann der Erste Weltkrieg, so dass die Bezeichnung erst mit Beginn der 20er Jahre allgemein akzeptiert worden ist. Alte Brunecker haben mir das wiederholt bestätigt. Selbst Kühebacher gibt zu, dass Kronplatz eine «lautliche Angleichung» an das Ladinische ist. Das heißt, dass Plan de Corones das Endonym ist (die Haube des Berges gehört ja - wie wir schon oben gesagt haben - der Gemeinde Enneberg), und Kronplatz ein junges Exonym, das aber auf ganz unschuldige Art auf die Welt kam im Gegensatz zu den imperialistisch geprägten Neuschöpfungen Tolomeis. Das deutsche Exonym hat also volle Existenzberechtigung. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts kamen dann die Dichter und ließen Prinzen und Prinzessinnen auf dem Plan de Corones / Kronplatz krönen, und unsere Bezeichnungen erhielten damit auch eine volksetymologische Umdeutung. Erst als der Berg für den Brunecker Tourismus und als Skigebiet immer mehr an Bedeutung erlangte, avancierte er zum „Brunecker Hausberg“.“

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